GRFS, Kinder-Therapie

Galileo Research Facts No. 165: Kann Galileo Therapie die willentliche Muskelaktivierung bei CP verbessern?

Galileo Research Facts No. 165: Kann Galileo Therapie die willentliche Muskelaktivierung bei CP verbessern?

Diese äußerst interessante Studie wurde in Kooperation der Arbeitsgruppen von Prof. Gollhofer (Sportinstitut Freiburg) und der um Prof. Schönau von der Kinder-Klinik Köln (Kölner Konzept: Auf die Beine) durchgeführt und untersuchte die Soforteffekte von Galileo Therapie bei Kindern (GMFCS 2-4, 4-12 Jahre) mit Cerebralparese (CP) bezüglich Reflexe und willentliche Muskelaktivierung (willentlicher Zugriff auf Muskelfunktionen). Genutzt wurde dabei lediglich eine sehr rudimentäre Galileo Übung (16-25Hz, Pos. 1,5-3, 1 Min., fast aufrechter stand auf dem Vorfuß, 10° Kniewinkel, beidbeinig). Gemessen wurde unterschiedliche Parameter der Muskelfunktion (siehe auch #GRFS166) wie z.B. mechanische Reflexantwort (Empfindlichkeit auf mechanische Reize), aktiver bewegungsumfang und willentliche Muskelaktivierung.

Die Ergebnisse nach nur einer Minute Galileo Anwendung waren bemerkenswert: Reduktion der Reflexantwort (-12%) bei gleichzeitiger Steigerung der willentlichen Muskelaktivierung (+17% bzw. +37%) – zwei Effekte, die auch im Sport end zusammenspielen: Mangelnde willentliche Aktivierung der Muskulatur führt häufig zu erhöhtem Muskeltonus (im Extremfall zur Spastik) und damit zur erhöhten Kokontraktion der Muskulatur bei einer spezifischen Bewegung – dies stabilisiert zwar auf einfache Weise die Gelenke, schränkt aber gleichzeitig die Funktion ein: je mehr Kokontraktion zur Gelenksstabilisierung eingesetzt wird, desto mehr muss der Muskel der z.B. beim Gehen eigentliche gegen die Schwerkraft arbeiten sollte zusätzlich auch gegen seinen muskulären Gegenspieler arbeiten. Je größer der Anteil der Kokontraktion desto ineffektiver also die Bewegung. Zusätzlich schränkt die Kokontraktion aber auch den bewegungsspielraum ein, was sich in der Studienergebnissen auch deutlich zeigt, denn der aktive Bewegungsumfang konnte um 15% gesteigert werden.

Diese Studie zeigt somit wesentliche Grundlagen, die die Soforteffekte von Galileo Therapie erklären und veranschaulichen, warum sich direkt nach der Galileo Anwendung ein therapeutisches Fenster öffnet, welches für spezifischere Galileo Übungen oder aber auch für andere Therapieformen genutzt werden sollte.

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