Projekt Fit & Sail – Pilotstudie: Vergleich der Wirkungen von Vibrationstraining und Fahrtensegeln auf die Sprungkraft

Abstract

Im Rahmen des Forschungsprojektes ‚Fit & Sail‘ zur Untersuchung der körperlichen und mentalen Leistungen und Belastungen älterer Segler auf Fahrtensegelbooten in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Wassersportwirtschaft e.V. in Köln und dem Institut für Sport und Sportwissenschaften der Universität Kiel wurde in einer Pilotstudie untersucht, ob und wie ein 3-wöchiger Fahrtensegeltörn im Vergleich zu einem 6-wöchigen muskelanregenden Vibrationstraining auf einer Galileo™-Vibrationsplatte die körperliche Leistungsfähigkeit (gemessen als Sprungkraft auf einer Leonardo™-Sprungmessplatte) verändert.
Die Ergebnisse waren signifikant:
– Ein mehrwöchiges intensives Vibrationstraining verbesserte die Sprungleistung eines Probanden mit mittlerer Fitness um rund 1% pro Woche.
– Der 3-wöchige Fahrtensegeltörn hatte auf die Sprungleistung des Probanden eine mindestens ebenso intensiv trainierende Wirkung, wie das Vibrationstraining.

Aus den gemessenen Zeitreihen der Leistungsdaten der Probanden lässt sich eine Trainingsfunktion auf der Basis einer Differentialgleichung 1. Ordnung mit folgenden Parametern ableiten:
– Die maximale Trainingswirkung des in dieser Studie durchgeführten Trainingsdesign liegt bei rund 130% der als Normwert verwendeten mittleren alters- und geschlechtsabhängigen Sprungleistung ‚gesund gealterter‘ Personen des ‚Esslinger Fitness Index‘ von Runge et al.
– Die Zeitkonstante dieses Trainings liegt bei ca. 250 Tagen, was besagt, dass mit einem kontinuierlichen Training dieser Art pro Woche eine Leistungssteigerung von rund 3% der Differenz zwischen aktueller Leistung und maximaler Trainingswirkung erreicht werden kann.
– Aus diesem Trainingsmodell folgt auch, dass Training und Fahrtensegeln bei Personen mit geringerer Fitness schneller und wirkungsvoller zu Verbesserungen der Leistungsfähigkeit führen, als bei Personen mit bereits hoher Fitness.

Die Studie diskutiert ergänzend einige Probleme bei der Messtechnik und der Beurteilung von ‚Störgrößen‘, die bei weiterführenden Untersuchungen berücksichtigt werden sollten:
– Die Mess-Ungenauigkeit für Sprungleistungen mit einer Sprungmess-platte liegt wegen der individuellen Varianz bei der Reproduktion von Sprüngen mit etwa 3-5% deutlich über der täglich oder wöchentlich zu erwartenden Leistungsverbesserung. Dieses Problem kann durch Mehrfachmessungen und geeignete statistische Verfahren aufgefangen werden.
– Es gibt Hinweise darauf, dass auch in dieser Studie die registrierten Leistungen nicht nur von der antrainierten Leistungsfähigkeit, sondern nicht unerheblich auch von den aktuellen Tagestemperaturen abhängen. Eine Hitzewelle mit einem Anstieg der Mittagstemperaturen von 27ºC auf bis zu 35ºC könnte z.B. nach unseren Daten eine Verringerung der Leistungsfähigkeit des Probanden um bis zu 10% zur Folge gehabt haben. Ein solcher Effekt würde die messtechnische Kontrolle individueller Trainingswirkungen erheblich beeinflussen und sollte quantitativ überprüft werden.
– Selbstverständlich haben auch die konstruktiven Eigenschaften des Bootes, die Aufgaben des Probanden an Bord, das Revier, das Wetter und der Törnverlauf einen maßgeblichen Einfluss auf die Bewegungsintensität während eines Törns und damit auf mögliche Trainingswirkungen. Diese Parameter wurden bei der vorliegenden Studie noch nicht berücksichtigt, sie lassen sich aber bei Bedarf aus Logbüchern und Fragebögen erfassen und mit den Messergebnissen korrelieren.

Zusammengefasst: Die vorliegende Pilotstudie bestätigt, dass aktives Fahrten-segeln und intensives muskelanregendes Vibrationstraining signifikante positive Auswirkungen auf die Sprungkraft und damit auf die körperliche Leistungs-fähigkeit insbesondere wenig trainierter älterer Menschen haben. Die in Relation zur verfügbaren Messtechnik relativ kleinen Steigerungsraten setzen allerdings für deutliche Ergebnisse länger dauernde mehrwöchige ‚Trainingseinheiten‘ voraus.

Autor: Mell WD

Organisation: Institut für Boots-Tourismus

Jahr: 2006

GID: 336

Erstellt am: 03.12.2007

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